Erleben Sie die Besonderheiten einer jugendsprachlichen Nonstandardvarietät:
Hören Sie sich die Audioaufnahme eines Gesprächs unter Schweizer Jugendlichen an*. Das Transkript mit einer interlinearen Übersetzung ins Standarddeutsche hilft Ihnen dabei. Welche Besonderheiten im Sprachgebrauch und in der Kommunikation beobachten Sie? Welche Zielnormen werden in dieser Nonstandardvarietät verletzt?
Transkript zur Aufnahme eines Beispiels Deutschschweizer Jugendsprache mit interlinearer Übersetzung Schweizerdeutsch–Standarddeutsch:
*Mit freundlicher Genehmigung von Fabienne Tissot, Stephan Schmid und Esther Galliker, die das Gespräch im Rahmen des SNF-Projekts Jugendsprache in der Deutschschweiz (2006-2008) an der ZHAW erhoben und transkribiert haben. Das Transkript mit ausführlicher Diskussion findet sich in: Tissot, Fabienne; Schmid, Stephan & Galliker, Esther (2011). Ethnolektales Schweizerdeutsch: soziophonetische und morphosyntaktische Merkmale sowie ihre dynamische Verwendung in ethnolektalen Sprechweisen. In Glaser, Elvira; Schmidt, Jürgen Erich; Frey, Natascha (Hrsg.), Dynamik des Dialekts – Wandel und Variation. Akten des 3. Kongresses der Internationalen Gesellschaft für Dialektologie des Deutschen (IGDD) (Vol.144, 319–344). Stuttgart: Steiner. [zit. 3.9.2021]
Lösung
Besonderheiten im Sprachgebrauch
Jugendsprachliche Elemente:
Diskurspartikeln, diskursive Muster: ey Mann
albanische Schimpfwörter
syntaktische Reduktionen wie Auslassung von Artikeln und Präpositionen
Orientierung an Ethnolekt (syntaktisch, phonetisch)
thematische Orientierung an Wertesystem
Bricolage: Kombination versch. Versatzstücke
Aber auch:
Mischung aus Dialekt und Ethnolekt
Kommunikative Funktion:
Unterhaltung
gemeinsam Spaß haben durch sprachlichen Wettstreit
Aufgabe 2 | Nonstandardvarietät als Markenzeichen: Fall TV4TNG [30']
Aufgabe 2 | Nonstandardvarietät als Markenzeichen: Fall TV4TNG [30']
Erleben Sie den medial geprägten Sprachgebrauch von Jugendlichen – im Vergleich zur jugendsprachlichen Nonstandardvarietät:
Schauen Sie sich den Beitrag des Jugendfernsehens und Radios TV((4))TNG an. Wie machen Jugendliche in der Schweiz Medien? Vergleichen Sie den Sprachgebrauch in diesem medialen Kontext mit der informellen Kommunikation aus dem vorherigen Beispiel. Welche Sprachgebrauchsnormen gelten hier? Hinweis: TV((4))TNG sendet ausschließlich in Dialekt.
Lösung
Dialekt
Orientierung an Schweizerdeutscher Sprachgebrauchsnorm
«du»-Adressierung
einzelne jugendsprachliche bzw. umgangssprachliche Verstärkungen: mega, völlig, uä.