Die Praxis in Sprachberufen untersuchen
Sprache und Kommunikation abbilden: Grundlagen der Korpuslinguistik | Dr. Julia Krasselt
Thema a Korpus und Korpuslinguistik: Sprachgebrauch in authentischen Kontexten
Aufgabe 1 | Korpustool CQPweb: Einen Account anlegen [10']
Korpusanalysen werden mit speziellen Tools durchgeführt, die ein systematisches Suchen in grossen Korpora ermöglichen. In dieser Aufgabe nutzen Sie das Tool CQPweb und finden heraus, welche Informationen Ihnen bereits eine einfache Recherche im Korpus Swiss-AL bereitstellt.
Um die Aufgabe zu lösen, benötigen Sie zunächst einen Zugang zum Tool CQPweb. Öffnen Sie dafür den folgenden Link und klicken Sie zunächst auf „Create account” (siehe Bildschirmfoto).
https://swiss-al.linguistik.zhaw.ch/CQPweb/
Mit Ihrem erstellten Benutzernamen und Passwort können Sie sich dann immer wieder in CQPweb einloggen.
Aufgabe 2 | Korpustool CQPweb: Die Benutzeroberfläche kennenlernen [10']
Wählen Sie nun in CQPweb das Korpus Parlamentsdebatten aus. Dieses Korpus ist Teil der Korpusfamilie Swiss-AL und enthält das Amtliche Bulletin des Schweizer Parlaments. Falls Sie es direkt anschauen wollen – was Sie aber nicht tun müssen zum Lösen der Aufgabe:
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin
Geben Sie nun unter Standard Query das Wort Sozialhilfeempfänger ein und klicken Sie auf Start Query. Alle anderen Einstellungen lassen Sie unverändert. Nun wird in allen Parlamentsdebatten nach exakt dieser Wortform gesucht. Schauen Sie sich das Ergebnis Ihrer Suche an. Welche Informationen erhalten Sie? Beschreiben Sie, was Sie sehen.
Die Wortform Sozialhilfeempfänger kommt im verwendeten Korpus insgesamt 32-mal vor, und zwar in 32 unterschiedlichen Texten –in diesem Fall: in Redebeiträgen aus dem Parlament. Dies entspricht unter Berücksichtigung der gesamten Korpusgrösse einer relativen Frequenz von 0.48 pro 1 Million Wörter (das Konzept der relativen Frequenz wird in Kap. III.2.3.a noch näher erläutert).
Alle 32 Belegstellen werden vertikal angeordnet, sodass man die gesuchte Wortform sowie etwas linken und rechten Kontext sieht. Klickt man auf eine Belegstelle, erhält man Zugang zum Volltext. Die Belegstellen sind von 1 bis 32 durchnummeriert; Nutzer*innen erfahren außerdem den Namen der Datei (Filename), in dem der Beleg steht. So kann man beispielsweise auf einen konkreten Beleg im Korpus referieren, den dann auch andere bei Bedarf auffinden können; mit Klick auf den Filenamen erhält man zusätzliche Informationen zum Text, etwa zu Quelle und Datum.
Außerdem können Sie die Ergebnisse in einer Line View darstellen sowie zufällig anordnen. Zudem können von hier aus verschiedene weitere Funktionen in CQPweb über ein Drop-Down-Menü aufgerufen werden.
Aufgabe 3 | Experiment 1 [ [10']
Was wir in der Welt immer wieder wahrnehmen, speichern wir also als Konzept im Kopf. Umgekehrt können einmal gebildete Konzepte beeinflussen, wie wir die Welt wahrnehmen und verstehen. Dazu finden Sie hier das Tarzan-Experiment:
Schauen Sie sich das Video an, das am Max-Planck-Institut in Nijmegen aufgezeichnet wurde. Es zeigt das Tarzan-Experiment. Fassen Sie in fünf bis zehn Sätzen zusammen, wie das Experiment abläuft und welche Vermutung es stützt.
- Je eine Gruppe von Versuchspersonen aus Deutschland, Japan und den USA sehen sich eine Filmszene an, in der sich Tarzan an einer Liane von Ast zu Ast schwingt.
Danach werden die Versuchspersonen einzeln befragt, was sie gesehen haben. Während sie stehend und gestikulierend ihre Erinnerungen schildern, wird aufgezeichnet, was sie sagen und welche Gesten sie dabei benutzen.